Blutiges Schröpfen

Das Schröpfen ist ein uraltes Naturheilverfahren und ist in vielen Kulturen bekannt. Es wird mehrere Tausend Jahre schon als eine Heilmethode praktiziert.

Das Grundprinzip des blutigen Schröpfens besteht darin, an den entsprechenden Hautstellen durch ein Vakuum toxische Substanzen dem Körper zu entziehen und den verlangsamten Blutfluß wieder zu beschleunigen. Diese Verbesserung des Blutflußes zu den Geweben und Organen führt zu einer Linderung der Beschwerden.

Ablauf

Das betroffene Hautareal wird zuerst gereinigt und desinfiziert. Mit Hilfe eines Schröpfglases wird anschließend durch das Erzeugen eines Vakuums für ca. 3 min eine verstärkte Durchblutung (Hyperämie) hervorgerufen.

Anschließend wird das Schröpfglas entfernt und mit Hilfe einer scharfen Skalpellklinge bzw. einer Blutlanzette wird das betroffene Hautareal mehrfach in 1 cm Abständen über eine Länge von 1cm und der Tiefe von 1mm geritzt. Durch das erneute Herstellen eines Vakuums wird nun über die Hautwunden Blut in den Schröpfgläsern gesammelt. Diese Prozedur dauert ca. 10 – 15 min.

An welchen Körperstellen wird blutiges Schröpfen gemacht?

Geschröpft wird zwischen den Schulterblättern, am Rücken, am Hinterkopf sowie an jeder Körperstelle, die schmerzt und nahe den Organen, die Beschwerden bereiten.

Blutspende und Schröpfen

Aus medizinischer Sicht ist blutiges Schröpfen nicht mit einer Blutspende zu vergleichen, da es kein Aderlass aus einer Vene ist. Blut spenden und das blutige Schröpfen sind 2 völlig verschiedene Methoden.

Während beim Blut spenden über eine Vene dem Körper Blut entzogen wird, erfolgt beim blutigem Schröpfen die Blutentnahme über ein Vakuumsystem aus dem Gewebe verschiedener Körperregionen.

Mit dem blutigen Schröpfen werden die sich im Gewebe mit gestautem Blut angesammelten Gifte, die zu Beschwerden führen, dem Körper entzogen (=Entschlackung), der Blutfluß in den schmerzenden Körperregionen und zu den Organen wird verbessert, was zu einer Schmerzlinderung führt.

Blutiges Schröpfen
(Hacamat) im Islam

„Der Gesandte (sas) sagte:“ Wenn es in einer Behandlung eine Wohltat gibt, dann ist es sich Hacamat machen zu lassen… „

Wie man der Hadith entnehmen kann wird Hacamat vom Propheten Muhammed (sas) empfohlen und ist zudem eine von ihm persönlich angewandte Methode und zählt somit zu seiner Sunna. In der Umsetzung der Sunna liegt großer Segen. Damit ist Hacamat, wenn sie von einem erfahrenen Heilpraktiker oder Arzt nach Untersuchung und Beratung durchgeführt wird, nützlich und eine im Islam zulässige Behandlungsmethode.

Der Islam lehrt den Gläubigen, dass die getroffene Absicht den Wert der Taten bestimmt. Die Absicht, der Sunna des Propheten (sas) zu folgen und den anvertrauten Körper durch die Hacamat zur Gesundheit verhelfen zu wollen erhält dadurch den Stellenwert eines Gottesdienstes. Schließlich kann man seine Gottesdienste und auch andere Aufgaben nur mit einem gesunden Körper vollständig erfüllen.